erste eindrücke

marhaban aus al-qahira, der hauptstadt der arabischen welt oder wie die eingebildeten ägypter wohl denken dem mittelpunkt des universums. der folgende bericht wird vermutlich ziemlich lang, also überlegt euch, ob ihr weiterlest! wenn ich den gestrigen tag mit nur einem wort beschreiben müsste, würde ich wohl "reibungslos" wählen. der erste flug von leipzig nach dresden, bot uns einen überflug ueber die restaurierte frauenkirche. der zweite flug mit lauda-air war einfach nur spitze und, ganz ehrlich, der beste meines lebens. wir sahen auf der reihe mit notausgang, die sonst wohl für die extralangen basketballer reserviert ist. jedenfalls kam es uns so vor, als haetten wir beinfreiheit bis aegypten. das zweite highlight: das essen. ja, richtig. es war richtig gut. es gab frische warme broetchen, ein gutes hauptgericht: huhn mit reis und wirklich leckerem gemuese und ein schmackhaftes mousse au chocolat-dessert. delizioes. haette nie gedacht, dass ich das mal ueber flugzeugessen sagen wuerde. die wohnung von unserem norwegischen freund jan, den wir aus damaskus kennen, haben wir auch sofort gefunden. ein recht nettes domizil. sehr gerauemig mit allen europaeischen annehmlichkeiten. nora und ich haben ein eigenes schlafzimmer mit 2 betten, in denen wir die erste nacht schon gut herumgebracht haben. wir haben uns dann gestern abend, nach einem kurzen pasta-zwischenstop um die ecke, auf den grossen suq khan al-khalili begeben. dort ereignete sich ein interessantes schauspiel. ploetzlich packten alle illegalen haendler ihren krams in windeseile zusammen. der grund: der polizeichef und einige seiner korrupten untergebenen marschierte durch den suq, wie ramses II. durch den thronsaal. kaum war er durch, waren die fliegenden haendler wieder da und hatten alles aufgebaut. danach gings ins bett und wir traeumten von ganz viel sand, dreckigem nilwasser mit schmucken schiffen drauf, palmen und hupenden taxis.

heute war der moscheetag. zuerst gings zur zitadelle, deren ausmassse einen schon zum staunen bringen. staendig verfolgten uns horden von aegyptischen halbwuechsigen. mittlerweile bin ich schon so weit, dass ich glaube "welcome" sei ein arabisches wort. zweite station: freitagsmarkt - oder 3 milliarden menschen zusammengepfercht auf einer 2km x 50cm gasse. lustig, sag ich euch. danach gings zur ibn tulun-moschee, die aelteste intakte in kairo, gebaut ca. 860 n.chr. dann kam die sultan-hassan-moschee. auch imposant, dann die wichtigste sunnitische moschee, die beruehmte azhar-moschee. danach wars genug mit schuhe ausziehen fuer heute. prof. schulz wollten wir eigentlich um 19:00 uhr treffen, aber er war noch nicht im hotel angekommen. vermutlich flug verpasst. wir kucken morgen nochmal. dafuer gehe ich mit jan nachher noch zu einer party und danach in den kairo jazz club, wo heute ein norweger spielt.

wir sind zu dem schluss gekommen, dass die aegypter die roemer der arabischen welt sind. die glauben, mehr als ihre hauptstadt gibts nicht. und was hier an monumentalbauten steht, ist schon krass. mit drei worten: ich bin beeindruckt.